Der Regenstein bei Blankenburg

Burgruine Regenstein, von der Südseite her betrachtet
Burgruine Regenstein, von der Südseite her betrachtet

 

Wikipedia berichtet über den Regenstein folgendes:

Die Burgruine befindet sich im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt, knapp 3 km nördlich von Blankenburg und rund 3,5 km ostsüdöstlich von Heimburg auf den Sandsteinfelsen des Regensteins (293,9 m ü. NHN),[1] der steil aus dem Harzvorland aufragt. Auf topographischen Karten ist am Standort der einstigen Burg auf 289,4 m[2] Höhe ein Vermessungspunkt verzeichnet. Unterhalb der Ruine befand sich die Regensteinmühle.

Dieser Link führt zur Karte mit dem Regenstein  <--

Der Regenstein ist eine der markantesten Landmarken und Felsenburgen am nördlichen Harzvorland bei Blankenburg. Dadurch war schon seit tausenden von Jahren sehr bekannt und begehrt. Auch er liegt auf der Sonnenlinie genau östlich des Brockens und war daher zur Sonnenlaufbeobachtung besonders geeignet. Auf dem Gelände gibt es sogar heute noch einige Relikte die dieses beweisen.

Auf dem östlich der Burg liegenden "alten Regenstein" steht etwas unauffällig links neben dem Weg, kurz vor der oberen Ebene ein eigenartiger Felsblock mit zwei Sitzen und ein Liege. Der eins Sitz weist genau zum Brocken, der zweite nach Süden und die Liegefläche etwas unterhalb ist sogar mit einer Kopfstütze versehen. Für mich ergab sich folgende Deutung. Genau zur Tag- und Nachtgleiche geht, von hier aus gesehen, die Sonne hinter dem Brocken unter und über dem Pyramidenförmigen Lehoffelsen im Osten wieder auf. Ein ausgebildeter Priester konnte von dem thronähnlichen Sitz beobachteten, wie die Sonne hinter dem Brocken versank. Dann wird ein Ritual gefolgt sein, möglicherweise mit bewußtseinserweiternden Drogen als Trank. Nun wurde der Priester in einer Zeremonie auf die Liegefläche gebettet und er konnte den Sternenhimmel über sich genau verfolgen. Neben ihm auf dem zweiten Sitz saß der Begleiter oder Wächter. Er achtete darauf, dass zu der Zeit, wenn die Sonne im Osten aufgeht, der Prister auf der direkt hinter dem ersten Sitz auf der ebenen Fläche steht, um den neuen Tag zu begrüßen. Nach diesem umfassenden Ritual konnte der Priester den möglicherweise umstehenden nun feierlich verkünden, was das neue Jahr bringen wird. Das mag so etwa vor 3000 Jahren oder älter so gewesen sein.

Soweit meine Deutung zu diesem Felsen, aber es gibt noch mehr, denn diese Deutung war möglicherweise terminmäßig etwas ungenau.

 

 

In der Nordwestseite des Burgfelsen ist das nächste Rätsel versteckt. Zur Festungszeit stand auf dieser Ecke ein Wachposten, der eines Tages mit dem Wachhäuschen vom Fels geweht wurde - "der verlorene Posten". Hier unter dieser Felsennase ist eine Kammer im Stein mit einem Zugang und einem Fenster auf der Nordseite, von oben führt heute ein Schacht hinunter. In dieser Kammer gab es einst eine mit Symbolen versehen Wand, auf die durch das Fenster an einer Felskante vorbei, genau zum Tag der Sommersonnenwende die Sonne zum Sonnenaufgang ganz kurz auf diese Symbole schien. Um hier ein präzises Bild zu haben hatte man auf dem gegenüberliegenden Berg, dem Hoppelberg, eine einfache, aber besondere Vorrichtung gebaut.

Genau auf der Linie der Sonne verlief ein Weg durch das "kleine Sonnental" über den Berg und oben auf dem Kamm lag ein Brotlaib-förmiger Fels, etwa 8 m lang und tief quer gespalten. Wenn die Sonne aufging, dann schien sie kurzzeitig durch diesen Spalt und warf einen scharfen Strahl genau durch das Fenster in der Kammer auf die Wand. Damit war die Vorhersage möglicherweise etwas genauer.

Heute sind das Tal, der Weg und der Bergrücken von hohen Bäumen bewachsen und der Effekt ist damit erloschen. Die Wand in der Kammer ist oft mit Farben beschmiert und Silberpapiersymbole liegen auf dem Boden. Ich vermute, dass hier Menschen im nicht ganz wachen Zustand nach ihren Göttern suchen! 

Im Tal hinter dem Fels stand 100 Jahre lang ein Forsthaus, "Waldhalle" genannt. Ich denke daher, der alte Name des Tales war Walhalla, der Name des Paradieses für die gefallenen Helden unsere Ur-vorfahren.

Später, bei der Christianisierung, wurde der Berg als Dank für eine Sieg über die Thüringer einem Sachsen überlassen:  In der Tat weiß eine alte Chronik zu berichten, daß schon im Jahre 479 ein edler Sachse Hatebold sich auf dem Regenstein angesiedelt und zuerst Graf von Regenstein genannt habe. Leider ist das reine Sage und die wirklich geschichtliche Kunde über den Regenstein beginnt erst beträchtlich später. 

Text aus Der Regenstein,  von Dr. Bürger, 1905