Der Bielstein bei Ilfeld

Felsnase aus rotem Porphyr mit dem Rest des Bielsteines
Felsnase aus rotem Porphyr mit dem Rest des Bielsteines

 

Lage:          In Ilfeld begibt man sich in den alten Ortsteil Wiegersdorf, der sich östlich des Hauptortes befindet. Man folgt dann Straße in Richtung „Zum Rödigen“: Als Start biete sich der Parkplatz (260 m ü NN) am Sportplatz bzw.  in Ilfeld / Wiegersdorf an. Wir folgen dem breiten Fahrweg direkt ins Gottestal hinein. Wir verlassen den Ort  und bleiben in dem Buchenwald, rechts an dem steilen Anstieg liegt ein Grillplatz einem alten Porphyritbruch. Wir gehen den Talweg weiter und gelangen nun ins obere  

Gottestal und verlassen den Fahrweg aber nach kurzer Strecke linkshaltend, dem hinter dem alte  

Wasserwerk folgenden,  naturbelassenen, schmalem Hangpfad. Wir kommen vorbei an der Kupfertalsklippe zur Bielstein - Aussicht, die sich wie eine Kanzel über das Tal erhebt. Das Gottestal liegt Ihnen regelrecht zu Füßen. Etwa 100 m weiter in das Tal hinein befinden sich noch weitere Klippen, die auch die „Hinteren Bielsteine“ genannt werden. Die Richtungsweisenden Umstände belegen allerding, dass nur der vordere Bielstein der echte ist.

Hierzu speziell die Bielstein - Sage:

Die „Bielsteinkanzel“ umrankt eine alte Sage. Vor langer Zeit soll hier der Waldgott Biel gelebt und von seiner „Gotteskanzel“ aus geherrscht haben. Priester und die Waldleute aus den nahen Siedlungen dienten und versorgten den Waldgott. Die Christianisierung, die durch Boten des Bischofs Christoph Bonifacius auch entlegene Walddörfer erreichte, beendete diesen heidnischen Götterglauben und die damit verbundenen Bräuche. Zum Abschluss entstand ja dann auch das große Kloster hier in Ilfeld. Die Namen der Waldwege sprechen ja außerdem eine eigene Sprache.

 

 Höhe: 405 m,    Material:  Porphyrit

 

 Sichtachsen:              Eine Sicht ist nur nach Südwesten und etwas nach Osten möglich, nach Süden, Westen und Norden sind nur Berge zu sehen. Beim Frühjahrs- und Herbstanfang geht die Sonne genau unten in der Ebene zwischen dem „Falkenstein“ und dem „Poppenberg“ auf! Vom hinteren Bielstein aus ist der Anblick absolut nicht vergleichbar, obwohl er nur etwa 100 m entfernt ist. Damit steht für mich fest, welches der „echte Bielstein“ ist. Sehr gut ist aus dem Tal heraus der Ort zu überschauen. Vor dem Ort in nördlicher Richtung existieren noch zwei weitere markante Felsen, das sind der „Mönch“ und der „Gänseschnabel“, über die ebenfalls Sagen existieren. Diese Felsgebilde sind nadelartige Türme aus Porphyrgestein, das hier zur dieser Säulenbildung an den Felsflanken neigt. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass dieser sehr markante Bielsteinfelsen, der einst zur Sonnenstandsbestimmung diente, später als ein Kultobjekt verehrt wurde. Für die Anhänger des neuen, christlichen Glaubens war es eine kleine Mühe, diese Steinsäule mit einem großen Holzhebel zum Umsturz zu bringen. Aus Neugier auf die Wirkung habe ich die Spitze des Gänseschnabels rein optisch im Foto einmal auf den Bielstein gestellt. Es sieht dann wirklich sehr markant aus.