Bielsteine, Bilsteine, Beitelstein
und viele andere Namen hab ich gefunden.
Was oder wer war Biel, was sind Bielsteine? Diese bis heute offene Frage versuchte ich seit Jahren zu lösen und zu erklären. Mir wurden sogar von Wissenschaftlern erklärt, es handelt sich möglicherweise um Steie, an denen man einstmals Kriegswaffen, Schwerter und Beile gewetzt und gesegnet hat. Andere erläuterten mir, man habe dort an diesen Steilhängen Gemsböcke und ähnliche gejagt und dort keilförmige Holz-Stellwände aufgebaut um die Tiere in die Tiefe zu stürzen. All das erschien mir abersinnig. Ich entgegnete im Streit, wir haben bei uns im Harz Bielsteine, da können heute Rentner mit dem Rollator hinfahren, da passt ja dann irgend etwas nicht! Ich habe dann weiterhin Zuarbeiten von Namenforschern und aus Flurnamen ausgewertet und mir danach folgendes eigene Bild geschaffen:
Der Name Bel oder Bil ist auch in unserer Sprache zu ahnen – im Wort hell. Der Sonnengott der Kelten war Belanus, bei den Germanen war es Baldur. Belgrad ist die weiße Stadt und Weißrussland heißt Belarus.
Bel war die Bezeichnung für hell, weis und war es auch damit für Sonne. Man beobachtete den Lauf der Sonne von bestimmten Bergen aus. Kundige, d. h. Priester, waren dort in der Lage, an Hand von bestimmten Sonnenlaufpunkten an ausgesuchten Landmarken fast tag genau ein Datum zu bestimmen, wenn es das schon gegeben hätte. Man orientierte sich nach dem sich konstant wiederholenden Sonnenlaufrythmus.
Der Harz steht leicht nach Osten zu den Breitengraden geneigt. An seiner Nordflanke hat er einst Hügelketten zusammengeschoben und aufgewölbt, die heute dort am Horizont eine Kette von Landmarken bilden.
An diesen verschiedenen Bergen kann man sich nun mit einiger Übung sehr gut orientieren.
Man findet Berge, über denen geht die Sonne z.B. genau zur Tag- und Nachtgleiche oder zur Sommer- oder Wintersonnenwende auf oder unter. Das hatte man schon vor vielen tausend Jahren entdeckt. Die Priester bauten sich so ihren Kalender ohne Rechner, Telefon, Zeitung oder Radio. Sie beobachteten die Natur. Sie legten auch die wichtigsten Festtage für die Anbetung der Götter eindeutig fest. Die Tage für die Aussaaten kannten die Siedler einst allein aus der Erfahrung.
Der Name Bielstein deutet an, es muss eine Erhebung, ein Berg sein, nicht aber unbedingt ein Fels, ein Stein. Sehr oft ist es sogar nicht die Kuppe des Berges selber, sondern eine seitliche Nase aus Stein.
In Leben setzte man sich auf solch einen Bielstein und beobachtete den Beginn oder das Ende des Sonnenlaufes über dem Horizont an bestimmten, auffälligen Landmarken. Da diese Erscheinung immer wieder sehr konstant auftritt, waren es die ersten Kalender in der Praxis des Lebens.
Ob auch der Begriff "Peilen" damit zusammenhängt oder sogar daher kommt, ist sehr umstritten, aber nicht unmöglich!
Sonnenaufgang über d. Lehhof bei Qlb., zur Tag- u. Nachtgleiche. Gesehen vom Königstein bei Westerhausen.
Meine Erfahrung zeigte mir bald : von einem Bielstein aus sehe ich die Sonne zu Tag- und Nachtgleiche genau über einer auffälligen Landmarke aufgehen bzw. untergehen.
Diese Terminfestlegungen waren speziell für die Kultfeste sehr wichtig. Man war daher bestrebt, diese Festlegungen sehr genau zu treffen. Entscheidend dafür waren die Anweisungen der Priester vom Bielstein, nur diese kannten sich wirklich aus. Die Orientierung nach diesen gesuchten Landmarken war nicht einfach, denn niemand war in der Lage, neue Berge oder Felsen an der genau exakten Stelle aufzurichten. Leichte Ungenauigkeiten waren daher schnell möglich. Nach meiner Einschätzung wurde diese Terminbestimmung etwa von 8000 bis 6000 Jahre vor Christi genutzt. Dann folgten die speziell dazu errichteten Kreisgrabenanlagen, nicht gesucht, sondern von wissenden Menschen gebaut.
Woher wusste man damals, wann genau Tag- und Nachtgleiche ist - ohne Radion, Kalender und Zeitung?
Es gab dafür folgende 2 einfache Möglickeiten:
Version 1:
Man nimmt 2 gleiche Kerzen, zündet die 1. zum Sonnenaufgang und bläst sie zum Sonnenunter-gang aus. Dann zündet die 2. zum Sonnenunter-gang und bläst sie zum Sonnenaufgang aus.
Wenn beide Stummel gleichlang sind hat man eine
Tag- und Nachtgleiche!
Version 2:
Man zieht im Freien einen ebenen Kreis und steckt Pflöcke:
1. in die Mitte einen kurzen Pflock,
2. Zum Sonnenaufgang einen längeren so auf die Kreislinie, dass sein Schatten bis über den Mittelpflock fällt.
3. Zum Sonnenuntergang ebenso einen so auf die Kreis-linie, dass sein Schatten bis über den Mittelpflock fällt.
Wenn sich die beiden Außenpflöcke genau gegenüber stehen, dann hat man eine
Tag- und Nachtgleiche!
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