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Willkommen auf meiner Bielsteinseite
Auf dieser Seite stelle ich Ergebnisse meiner Erforschung der Bielsteine und Sonneberge dar. Die Ergebnisse sind nicht wissenschaftlich untersetzt, aber in jahrelanger, akribischer Daten- ,Fakten- und Fotosammlung zu diesem Thema entstanden. Eine wichtige Basis war eine Faktensammlung einer Laien-forscherin namens Frau Dr. Bielenstein, die lange nach dem Ursprung ihres Namens suchte. Zusätzlich kam dann das Buch von Herrn W. Diesung, "Der Himmel auf Erden" als Quelle dazu.
Er beschrieb im Nachbarort Blankenburg zwei verschiedenen Bielsteine im Abstand von nur etwa 3 km. Damit fielen die Namen als Flurnamen zur Orientierung aus. Es mussten also wirklich Eigennamen sein. Nun fing ich, ganz systematisch zu suchen und
zu vergleichen. Als Resultat gibt es inzwischen das Buch
"Sonnenberge/ Bielsteine - des neuen Frühlings Morgen"
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Landmarken
Etwa vor 2000 Jahren soll die Humusschicht insgesamt wesentlich dünner gewesen sein, so dass der Bewuchs auf den Berghängen erst neuzeitlich stärker wurde. Nach der Aussage von Archäologen ist der Baumbewuchs in der Nordharzregion ab dem Neolithikum wieder zurück gewichen. Das muss sehr markant gewesen sein. Wenn ich bedenke, wie sich allein die Änderung durch das Aufforsten in den letzten 50 Jahren bei uns am Orte ausgewirkt hat, das war enorm. Man merkt das ja schon an den Bergen um unseren Ort. Früher waren sie relativ kahl, sandig. Heute wachsen in jedem Felsspalt und hinter jedem Stein nicht nur Moose, sondern Farne, Birken und Kiefern.
Als man vor gut 200 Jahren mit der Aufforstung der vielen Sandhügel zwischen Quedlinburg, Westerhausen und Warnstedt begann, probierte man mühselig herum. Man tauchte die Kiefern-Setzlinge in eine dicke Pampe aus Mehlkleister, Lehm und Erde, bevor man sie in den Sandboden pflanzte. Es dauerte dann mehrere Jahre, bis man von einem wirklichen Erfolg sprechen konnte. Heute haben wir überall Kiefern- oder Mischwald, wohin wir auch gehen. Wir fühlen uns zum Harz gehörig. So schön, wie die vielen Bäume auch sind, wir haben aber einiges an Übersicht dadurch verloren! Ich habe jetzt versucht, die vielen alten „Landmarken“, die früher den Bewohnern hier zur Orientierung ohne Karte und Kompass zur Verfügung standen, wieder zu finden. Es war stellenweise schon schwierig.
Als Landmarke bezeichne ich Merkpunkte (mundartlich: „wat taun Marken“ – also etwas Merken!). Diese Punkte sind langlebig und schon von weitem zu identifizieren. Leider sind heute von ihnen in der Bewaldung der Kulturlandschaft versunken und erlauben somit keine Peilungen mehr. Diese Sichtkontakte sind jetzt oft nur noch über die topografischen nachvollziehbar. Bei den Peilversuchen auf der topografischen Karte bin ich mehrfach auf eine nördlich von Hedersleben gestoßen, die aber selten als Berg wahrgenommen wird. Es ist eine Höhe. Um deren Namen zu ermitteln, bat ich bei einem größeren Landwirt des Ortes um Dort erfuhr ich dann den Namen der Feldflur. Sie wird noch heute Markberg genannt, der Name sicherlich sehr alt!
Eine ähnliche Anhöhe befindet sich östlich von Badeborn bei Quedlinburg, es ist der Ruhmberg mit 196 m. Nach Auskunft eines älteren, heimatinteressierten Bürgers, Herrn G. Severin, befindet sich neben
seinem Kopf ein alter Steinbruch, also gab es hier einst eine Klippe. Die Schreibweise wurde geändert. Das
H in „Ruhm“ wurde wohl erst nach einem Manöver in diesem Gebiet eingesetzt, als auf dieser Anhöhe hier Bismark zur Beobachtung weilte. Vorher war es nur der Rumberg, wohl nach der Möglichkeit benannt, dass man von dieser Stelle aus die beste Rundumsicht hatte (vor der Baumaufforstung). Man konnte von hier aus bei guter Sicht bis zu 30 Orte in der Umgegend erkennen. So könnte man viele dieser Landmarken mit den einzelnen Details erläutern, was aber meiner Meinung nach den Rahmen dieser Betrachtung sprengen würde.
Nachfolgend habe ich die mir hier auffälligsten Landmarken unserer Region in einer Übersicht mit ihren Höhen
zusammengestellt.
Blankenburg, Bielsteinklippe am Ziegenkopf 405 m
Blankenburg, Bielsteinklippe am Klostergrund 420 m
Blankenburg, Landmarke Henning Mönch 260 m
Blankenburg, Großvater 317 m
Blankenburg, Regenstein 293 m
Derenburg, Thyrstein 230 m
Heimburg, Alteburg 280 m
Wernigerode, Bielsteinklippe 525 m
Wernigerode, Kühnenkopf 480 m
Rübeland, Bielsteinberg 470 m
Altenbrak Bielsteinklippe, Kuckucksklippe 420 m
Lautental, Bielsteinklippe 496 m
Westerhausen, (Bielsteinklippe) Kuckucksklippe 186 m
Westerhausen, Königstein 189 m
Westerhausen, Scharfenberg 180 m
Quedlinburg, Schloßberg 180 m
Quedlinburg, Landmarke Langenberg 195 m
Quedlinburg, Eselstall 170 m
Quedlinburg, Landmarke Hamwarte 150 m
Thale, Roßtrappe 438 m
Thale, Hexentanzplatz 457 m
Ballenstedt, Gegensteine 243 m
Halberstadt, Klusfelsen 192 m
Halberstadt, Gläserner Mönch 230 m
Langenstein, Hoppelberg 308 m
Hedersleben, Markberg 203 m
Baderborn, Ruhmberg 196 m
Timmenrode, Hohe Sonne,Teufelsmauer 290 m
Es kommt bei diesen Bergen tatsächlich nicht auf die Höhe an, sondern wirklich nur auf die exakte Lage in einer Visurlinie und die Sichtbarkeit. Die Bielsteine sind deshalb selten die höchsten Punkte des Berges, sondern markante Felsnasen am Hang. Sie sollten zu finden sein und von dort wurde gepeilt, geguckt! Wir müssen bei unseren heutigen Betrachtungen auch davon ausgehen, dass zum Zeitpunkt der Wahl der „Bielsteine“ auf unseren höheren und markanten Bergen noch keine und schon gar nicht solche großen Schlösser oder Burgen standen! Was vor allem aber unvorstellbar ist – es müssen weite, steppenartige Verhältnisse geherrscht haben, also weinig oder kein Wald, zumindest an oder auf den Bergen.
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